Don Bosco Schwester Hanni Denifl mit „EMIL“ ausgezeichnet
Die gebürtige Tirolerin engagiert sich seit 20 Jahren in Westafrika für Kinder und Jugendliche. Mit der Auszeichnung sollen „Heldinnen und Helden der Nächstenliebe“ ins Rampenlicht gerückt und für ihren selbstlosen Einsatz für die Mission gewürdigt werden, teilte Missio mit.
„Ohne meine Mitschwestern könnte ich nichts bewirken“
In ihrer Dankesrede sprach Sr. Hanni Denifl offen darüber, dass öffentliches Reden nicht zu ihren Lieblingsaufgaben gehört. „Ich nehme das Bauweh und Herzflattern auf mich, um Danke zu sagen“, begann sie – und machte sofort deutlich, wie sehr sie den Preis als Gemeinschaftsauszeichnung versteht. „Es ist eine große Ehre und Freude, diesen Preis entgegenzunehmen, aber er gehört nicht mir allein. Ohne meine Mitschwestern könnte ich nichts bewirken.“
Aktuell, so die Missionarin, arbeiten 13 Don Bosco Schwestern in Cotonou (Benin) für Kinder und Mädchen, die ausgebeutet, verkauft oder zur Heirat gezwungen wurden, für sogenannte „Hexenkinder“ sowie für minderjährige Mädchen, die vergewaltigt wurden und schwanger sind. Aber ebenso wichtig sei die Unterstützung von außen, so Sr. Hanni weiter: „Ohne Spenderinnen und Spender – und ohne Partner wie Missio Österreich – könnten wir nur ein Zehntel unserer Arbeit schaffen.“
Mehr als 300 Gäste kamen ins Ariana Center nach Wien-Donaustadt, darunter der Wiener Weihbischof Franz Scharl und St. Pöltens Altbischof Klaus Küng. Die Preisträgerinnen und -träger gäben mit ihrem Engagement „Zeugnis für das Evangelium unserer Zeit“. Die weiteren Auszeichnungen gingen an Sr. Annie Demerjian als „Hero of Charity“, an Michael Cech als „Missionary in Austria“ und an den oberösterreichische Missionar Johann Rauscher als „Star of Mission“.

Sr. Hanni Denifl am Dankopta-Markt in Cotonou vor dem Schutzzentrum für Marktmädchen. © Don Bosco Mission Bonn/Hartmut Schwarzbach
Biografie von Sr. Hanni Denifl
Geboren 1968 im Tiroler Stubaital, entdeckte Hanni Denifl schon früh ihre Begeisterung für Afrika. Nach einer Ausbildung zur Altenpflegerin und Krankenschwester führte sie ihr erster Aufenthalt 1990 auf den Kontinent – vermittelt durch den österreichischen Missionar Pater Johann Kiesling. Die Arbeit in abgelegenen Dörfern und Krankenstationen prägte ihre Berufung nachhaltig.
1993 trat sie den Don Bosco Schwestern bei. Nach dem Noviziat in Rom und Weiterbildungen in der Jugendhilfe kehrte sie 2006 mit offizieller Mission nach Afrika zurück. Zunächst leitete sie in Abidjan (Elfenbeinküste) das Kinderschutzzentrum „Foyer Marie Dominique“, betreute Mädchen, darunter sogenannte „Hexenkinder“, und unterstützte Jugendliche mit Bildungs- und Berufsausbildungsprogrammen.
Heute ist Schwester Hanni in Benin tätig. Dort engagiert sie sich besonders für gefährdete Kinder und Jugendliche: Sie begleitet Marktmädchen, die oft Opfer von Ausbeutung sind, unterstützt junge Mütter im „Haus der Sonne“, einem Zuhause auf Zeit mit Betreuung und Beratung, und sorgt im „Haus der Hoffnung“ dafür, dass Jugendliche eine Ausbildung in Berufen wie Konditorei, Friseurhandwerk oder Kochen erhalten. Außerdem betreut sie Jugendliche in Gefängnissen, bietet Lernangebote, psychologische Unterstützung, sozialpädagogische Begleitung, rechtliche Beratung und Nachsorge.
Neben diesen Aufgaben engagiert sich Schwester Hanni auch in der Familienarbeit, Prävention an Schulen und Seelsorge in den Gemeinden. Ihr Ziel bleibt unverändert: Kindern und Jugendlichen in Not ein sicheres Zuhause, Perspektiven und Hoffnung für die Zukunft zu schenken.
Austria.On.Mission-Awards
Bereits zum 6. Mal werden die Austria.On.Mission-Awards in vier Kategorien verliehen. Die Päpstlichen Missionswerke in Österreich zeichnen jedes Jahr Personen oder Personengruppen aus, die sich in vorbildlicher Weise für die Weltmission einsetzen oder missionarisch engagieren. Der Preis selbst ist ein Bronzeesel und verweist auf die biblische Symbolik, wonach Jesus das Lasttier bewusst für seinen Einzug in Jerusalem ausgewählt hat.
Foto Preisverleihung: MIVA-Geschaeftsfuehrerin Christine_Parzer (li) und Missio-Nationaldirektor P. Karl Wallner (re) überreichten Sr. Johanna Denifl (Mitte) den EMIL in der Kategorie „Missionary from Austria“. © Missio Österreich/Simon Kupferschmied
(Medienreferat, Quellen: Ordensgemeinschaften Österreich, Missio Österreich)

