Sr. Maria Troncatti heiliggesprochen
Eine Delegation der Deutschsprachigen Provinz, bestehend aus sieben Don Bosco Schwestern – darunter Provinzvikarin Sr. Regina Maier und Missionsprokuratorin Sr. Birgit Baier – nahm an den Feierlichkeiten des Instituts der Don Bosco Schwestern teil. Diese dauerten von 17. bis 20. Oktober und umfassten eine Audienz beim Papst sowie zahlreiche Begegnungen mit der internationalen Don Bosco Familie.
Die Schwestern beschrieben die Tage in Rom als bewegendes Erlebnis, das sie mit Don Bosco Schwestern aus aller Welt teilten:
„Sr. Maria Troncatti zeigt uns, dass Heiligkeit nichts Fernes oder Unerreichbares ist. Sie wird im Alltag gelebt. Sr. Maria war den Menschen ganz nahe, sie sah hin, wo Hilfe gebraucht wurde, und hat einfach gehandelt. Das ist für uns alle ein schönes Hoffnungszeichen: Heiligkeit ist kein Privileg für wenige – sie ist ein Weg, der uns allen offensteht.“
Besonders eindrucksvoll war die Begegnung mit Zeitzeugen, die Sr. Maria Troncatti noch persönlich im Regenwald Ecuadors erlebt haben und über ihre Fürsorge erzählten. Auch Juwà Bosco, der auf ihre Fürsprache hin geheilt wurde, sprach darüber, wie sehr ihn dieses Erlebnis geprägt hat. Diese Begegnungen machten deutlich, wie lebendig und gegenwärtig Sr. Maria Troncattis Wirken geblieben ist.
In seiner Predigt zur Heiligsprechung erinnerte Papst Leo XIV. an die Bedeutung des gelebten Glaubens in einer Welt, die Gott zunehmend vergisst. Der Glaube sei das Band der Liebe zwischen Gott und den Menschen, und die neuen Heiligen seien glaubwürdige Zeugen dieser Liebe, „keine Helden oder Idealisten, sondern Menschen, die im Alltag Hoffnung schenken“. Sr. Maria Troncatti verkörperte genau dieses Zeugnis: in Hingabe, Mut, Seelsorge und Versöhung.
Kurzbiografie Sr. Maria Troncatti
Sr. Maria Troncatti wurde am 16. Februar 1883 in Corteno Golgi (Italien) geboren und trat 1906 in den Orden der Don Bosco Schwestern ein. 1922 ging sie als Missionarin nach Ecuador und wirkte über 40 Jahre unter dem indigenen Volk der Shuar im Amazonasgebiet. Dort engagierte sie sich als Krankenschwester, Seelsorgerin, Friedensstifterin und Förderin der Frauen und Familien. Sie war bekannt für ihre Fürsorge, ihren Mut und ihre Vermittlungsarbeit in Zeiten großer Spannungen zwischen Siedlern und indigenen Gemeinschaften. Sr. Maria Troncatti starb am 25. August 1969 bei einem Flugzeugabsturz in Sucúa. Sie wurde am 24. November 2012 selig- und am 19. Oktober 2025 heiliggesprochen.
Alle Infos zu Sr. Maria Troncattis Leben und Wirken, Interviews mit Zeitzeug:innen und den Kanonisierungsprozess gibt es unter diesm Link
