
Wie bleibst du hoffnungsvoll, Schwester Rita?
Schwester Rita, was bedeutet Hoffnung für dich ganz persönlich – im Alltag, im Glauben, in deiner Arbeit als Seelsorgerin?
Was mich hoffnungsvoll meinen Weg gehen lässt, ist die Gewissheit, ein Werkzeug in der Hand Gottes sein zu dürfen – trotz meiner Kanten und Schwächen, und ich vertraue darauf, dass ER mich immer begleitet und alles zum Guten führen wird. Dafür brauche ich immer wieder die Zeiten der Stille in der Kapelle mit Blick auf den Tabernakel.
Kannst du dich an ein Gespräch oder eine Begegnung erinnern, in der du selbst Hoffnung geschöpft hast – obwohl du eigentlich diejenige bist, die Hoffnung schenkt?
Ein ganz wichtiges Gespräch war für mich im Herbst 2022. Mit dem Geschäftsführer unseres Unternehmens habe ich über meinen Seelsorgedienst bei den Bewohnenden, besonders in zwei Einrichtungen, gesprochen. Zunehmend bedrückte mich dieser Dienst, weil ich mich oft so hilflos fühlte in der Begegnung mit demenziell veränderten Menschen, mit den Sterbenden usw. Daraufhin haben wir miteinander überlegt und entschieden, dass der Schwerpunkt meiner seelsorglichen Tätigkeit ab dem 1. November 2022 den Mitarbeitenden in sechs Einrichtungen des Unternehmens gelten soll.
Wenn ich daran zurückdenke, dann weiß ich, dass ich ab diesem Zeitpunkt bei „meiner Zielgruppe“ angekommen war und bin. Die Bewohnenden sind mir deshalb nicht egal, aber ich habe nicht mehr die Verantwortung, denn diese seelsorgliche Begleitung hat eine andere Ordensschwester übernommen.
Schwester Rita mit Mitarbeitenden am Arbeitsplatz: Hoffnung bedeutet für sie, Werkzeug in Gottes Hand sein zu dürfen – im Alltag, im Glauben und in der Begleitung der Menschen.
Was braucht es deiner Meinung nach, um in einem so fordernden Arbeitsfeld wie der Altenpflege selbst hoffnungsvoll zu bleiben?
Die Mitarbeitenden wie auch ich selber brauchen immer wieder die Erfahrung der Wertschätzung für den Dienst, die Haltung der Offenheit, die Bereitschaft zum Dienen und zwischendurch das kleine, so wichtige Wort „DANKE“. Sowohl in persönlichen Gesprächen als auch bei Begegnungen in der Gruppe, zum Beispiel bei den Innehalten-Tagen, darf ich das immer wieder erfahren.
Was wünschst du dir für die Zukunft deiner Arbeit – und für die Menschen, die du begleitest?
Ich wünsche mir, dass ich offen bleibe für jeden Mitarbeitenden, dass die Freude an diesem Dienst bleibt und dass ich durch mein Dasein und Sosein als Don Bosco Schwester Gutes tun und – wenn möglich – dazu beitragen kann, dass Gott auch einen Platz hat im Leben derer, denen ich begegne und für die ich da sein darf.