
Sr. Maria Troncatti wird heiliggesprochen
Friedensstifterin unter den Shuar
Sr. Maria Troncatti wurde 1883 im norditalienischen Corteno Golgi geboren und trat 1907 in den Orden der Don Bosco Schwestern ein. Über vier Jahrzehnte wirkte sie im Amazonasgebiet Ecuadors – insbesondere unter dem indigenen Volk der Shuar.
In einer Zeit voller Spannungen, in der es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Siedlern und indigenen Gemeinschaften kam, war Sr. Maria nicht nur Krankenschwester und Seelsorgerin. Sie wurde zur Friedensstifterin. Sie versuchte, die Kultur der Shuar von innen zu verstehen und Wege der Verständigung zu finden.
„Gerade dieser Aspekt beeindruckt mich sehr: Versöhnung stiften, Brücken bauen… und zwar ohne eigene Interessen dabei zu verfolgen“, sagt Sr. Petra Egeling, Provinzleiterin der Don Bosco Schwestern in Deutschland und Österreich. „Beim Blick auf die weltpolitische Lage scheint es, dass Brücken heute eher abgerissen oder zerbombt werden. So hoffen wir, dass die Figur unserer neuen Heiligen uns anregen kann, uns überall dort, wo wir leben und wirken, als Brückenbauer:innen einzusetzen – und auch die jungen Menschen in diesem Sinne fähig und stark zu machen.“
Sr. Maria Troncatti kam 1969 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Ihr Leben liegt nicht allzu weit zurück – es gibt noch Menschen, die ihr begegnet sind, ihre Stimme gehört und ihre Haltung erlebt haben. Ihre Großherzigkeit, ihr Mut und ihre unermüdliche Fürsorge für andere wirken bis heute nach.
Eine Heilige mit Relevanz für heute
Die Heiligsprechung Sr. Maria Troncattis ist mehr als eine Ehrung der Vergangenheit. Sie ist ein ermutigendes Zeichen für die Gegenwart: für alle, die sich – oft unscheinbar und leise – für andere einsetzen. Für Menschen, die Brücken bauen statt Mauern, die zuhören, vermitteln, Hoffnung schenken.
In Deutschland und Österreich wirken die Don Bosco Schwestern heute in Bildungseinrichtungen, Sozialprojekten und pastoralen Angeboten – immer mit dem Blick auf junge Menschen, besonders jene in schwierigen Lebenslagen. „Brücken zu bauen ist auch etwas, was wir uns als Don Bosco Schwestern in Europa in besonderer Weise vorgenommen haben“, betont Sr. Petra Egeling.
Kurzbiografie Sr. Maria Troncatti
Sr. Maria Troncatti wurde am 16. Februar 1883 in Corteno Golgi (Italien) geboren und trat 1906 in den Orden der Don Bosco Schwestern ein. 1922 ging sie als Missionarin nach Ecuador und wirkte über 40 Jahre unter dem indigenen Volk der Shuar im Amazonasgebiet. Dort engagierte sie sich als Krankenschwester, Seelsorgerin, Friedensstifterin und Förderin der Frauen und Familien. Sie war bekannt für ihre Fürsorge, ihren Mut und ihre Vermittlungsarbeit in Zeiten großer Spannungen zwischen Siedlern und indigenen Gemeinschaften. Sr. Maria Troncatti starb am 25. August 1969 bei einem Flugzeugabsturz in Sucúa. Sie wurde am 24. November 2012 seliggesprochen.
Don Bosco Schwestern
Der Orden der Don Bosco Schwestern wurde 1872 von der heiligen Maria Mazzarello gemeinsam mit dem heiligen Johannes Bosco gegründet. Heute wirken rund 11.000 Schwestern in über 98 Ländern der Welt. In Deutschland und Österreich engagieren sich die Don Bosco Schwestern in Bildung, sozialer Arbeit und Seelsorge – für Kinder, Jugendliche, Frauen und Familien.
(Medienreferat)