
Ein JA aus Überzeugung
Martin Böing (47) hat am Pfingstmontag in der St. Josef-Kirche in Chemnitz seine Ewigen Gelübde als Salesianer Don Boscos abgelegt. Sie ist ein bewusster Schritt auf einem langen Weg der persönlichen und geistlichen Reifung „Ich habe gelernt, Entscheidungen mit Bedacht zu treffen“, sagt Böing. „Die Ewige Profess ist Ausdruck meiner Leidenschaft für Jesus Christus und meines Engagements für junge Menschen.“
Vom BWL-Studium zum Priester
Der gebürtige Neuenkirchener (Kreis Steinfurt, NRW) wuchs in einer katholischen Familie auf. Als Kind war er Ministrant, doch der Glaube verlor in seiner Jugend an Bedeutung. Erst in einer Lebenskrise während seines BWL-Studiums fand er wieder zurück zur Kirche. Beruflich wechselte er in die Pädagogik, studierte Erziehungswissenschaften und arbeitete anschließend in der Jugendsozialarbeit.
Bereits während dieser Zeit reifte in ihm der Wunsch, Priester zu werden. Nach zwei Jahren begann er ein Theologiestudium. Während seiner Zeit im Priesterseminar besuchte er die Salesianer Don Boscos. Besonders die Verbindung von Theologie und Pädagogik sprach ihn an. Nach seinem Abschluss arbeitete er als Pädagoge am Don Bosco-Standort Sannerz, wo er auch sein Aspirantat absolvierte. 2018 folgte das Noviziat im italienischen Pinerolo und am Colle Don Bosco in der Nähe von Turin.
Weitere Stationen führten ihn nach Benediktbeuern und zurück nach Sannerz. Im August 2020 wechselte Böing nach Chemnitz, wo er bis heute lebt und arbeitet. Am Don Bosco-Standort in Burgstädt begleitet er junge Menschen im sozialpädagogischen Dienst, unterstützt sie in schwierigen Lebenslagen, bietet Einzelfallhilfe, Kompetenztrainings und Gruppenprojekte an. „Jugendarbeit lässt mich aufleben und schenkt mir Sinn“, sagt Böing.
Ein Leitsatz Don Boscos prägt seine Arbeit: „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen.“ Viele der Jugendlichen hätten Belastendes erlebt, so Böing. Umso wichtiger sei es, ihnen Leichtigkeit, Selbstvertrauen und ein positives Menschenbild zu vermitteln.