
Gemeinsam für Menschlichkeit
Am Gedenktag von Don Bosco, dem 31. Januar, erinnern die Don Bosco Schwestern der Deutschsprachigen Provinz an das Vermächtnis ihres Gründers und reflektieren über die Herausforderungen unserer Zeit. In einer Welt, in der die Rechte und Würde vieler Menschen zunehmend in Frage gestellt werden, sehen wir es als unsere Aufgabe, Brücken zu bauen und für die Grundwerte von Frieden, Demokratie und Menschlichkeit einzutreten.
Besorgniserregende Entwicklungen
„Die Entwicklungen in Politik und Gesellschaft bereiten uns Sorgen. Zunehmend werden menschenverachtende Haltungen hörbar, die die Würde des Einzelnen infrage stellen. Besonders betroffen sind oft die Schwächsten in unserer Gesellschaft: Kinder, Jugendliche und Familien mit Migrationshintergrund. In dieser Situation sehen wir uns als Don Bosco Schwestern in der Verantwortung, durch konkrete Hilfe und Unterstützung ein Zeichen der Solidarität zu setzen“, so Provinzleiterin Schwester Petra Egeling.
Migration und Armut sind keine abstrakten Konzepte
Unsere tägliche Arbeit ist nicht nur wichtig – sie ist das Herzstück unseres Engagements und Ausdruck dessen, was uns als Don Bosco Schwestern ausmacht. Denn wir arbeiten dort, wo die Herausforderungen am größten sind: an der Basis, in direkter Nähe zu den Menschen. Unsere Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten oder von Migration geprägten Familien sind keine abstrakten Konzepte – sie sind die Realität, die wir täglich erleben. In einer Zeit, in der viele mit den komplexen Themen von Migration und Armut aus der Ferne sprechen, gehen wir direkt zu den Menschen, ganz im Sinne des Vorbilds von Don Bosco.
Beispiele unserer täglichen Arbeit
Beispiele aus unserer täglichen Arbeit verdeutlichen, wie wir diesen Herausforderungen begegnen: Im Essener Stadtteil Borbeck, Deutschland, betreiben wir eine Kindertagesstätte, die 90 Kinder aus 21 Nationen betreut. Besonders Familien mit geringem Einkommen, Migrationshintergrund oder begrenztem Bildungszugang finden hier Unterstützung. Ein Schwerpunkt liegt auf der spielerischen Sprachförderung mit Handpuppen. Zudem begleitet das Team Eltern auf Wunsch bei wichtigen Angelegenheiten wie Behördengängen.
In den sozialpädagogischen Wohngruppen in Stams, Österreich, finden Mädchen im Alter von 4 bis 14 Jahren ein sicheres Zuhause, wenn ihre Familiensituation eine Betreuung außerhalb des Elternhauses erfordert. Die Gründe dafür sind vielfältig – darunter Überforderung, psychische Erkrankungen, Suchtprobleme, Vernachlässigung oder Gewalt. In einem familiären Umfeld erhalten die Mädchen schulische Unterstützung, lernen lebenspraktische Fähigkeiten und können ihre Freizeit nach eigenen Interessen gestalten. Dabei erleben sie Herzlichkeit, Geborgenheit und wertschätzende Zuwendung.
„Es genügt mir, dass ihr jung seid, um euch zu lieben!“
Mit diesem Zitat erinnert uns Don Bosco daran, dass Liebe und Zuwendung keine Bedingungen kennen. Es ist uns ein Anliegen, Kindern und Jugendlichen zuzuhören und sie zu ermutigen, sich aktiv in ihre Zukunft einzubringen.
Am Gedenktag von Don Bosco möchten wir dazu anregen, die Werte von Menschlichkeit, Frieden und Demokratie zu bewahren. Diese Werte sind die Grundlage einer Gesellschaft, in der die Würde jedes Einzelnen geachtet wird. Wir sind überzeugt, dass Offenheit, Dialog und Solidarität der Weg sind, um eine gerechte und respektvolle Gemeinschaft zu schaffen.
(Medienreferat)