Solidaritätspreis für Schwester Zäzilia Holzer
Mit dem Solidaritätspreis würdigt die Diözese Linz das herausragende soziale Engagement von Menschen in Oberösterreich. Eine Jury wählte Schwester Zäzilia Holzer sowie sieben weitere Preisträgerinnen und Preisträgern aus rund 40 Einreichungen aus. Die feierliche Preisverleihung fand am 11. November 2024 im Steinernen Saal des Linzer Landhauses statt. Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer und Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer überreichten die Preise an die Geehrten.
Allen Unkenrufen zum Trotz startete Schwester Zäzilia den Spielebus vor 7 Jahren – und ist heute ein beliebter Fixpunkt bei den Kindern in der Dürnau.
Der Spielebus Vöcklabruck – Engagement seit 7 Jahren
Seit 2017 besucht Schwester Zäzilia Holzer jeden Freitag mit dem Spielebus den Stadtteil Dürnau in Vöcklabruck, um dort mit den Kindern Zeit zu verbringen. Der Stadtteil ist durch vielfältige soziale Herausforderungen und einen hohen Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund geprägt. „Es gibt viele Hochhäuser mit sehr kleinen Wohnungen“, so Schwester Zäzilia bei der Preisverleihung. „Die Kinder halten sich deshalb sehr viel draußen auf und das schafft Probleme mit den Anrainern.“ Um dem entgegenzuwirken, hat die Don Bosco Schwester das Projekt gestartet.
Zu Beginn waren Gemeinde und Pfarre skeptisch, dass es funktionieren würde. Auch habe sie sich oft wie Don Bosco gefühlt, als sie mit der Kinderschar von einer Wiese zur anderen weitergeschickt wurde, weil man sie hier „nicht haben wollte“. Mittlerweile ist der Spielebus ein Fixpunkt bei Kindern und Familien in der Dürnau.
„Zum Spielebus kommt jedes Kind freiwillig. Hier gibt es keine Anmeldung, keinen Leistungsdruck, kein Lernen“, erklärt Schwester Zäzilia. „Unser Ziel ist es, den Kindern einen offenen Treffpunkt zu bieten, an dem sie sich wohlfühlen und in der Gruppe positive Erlebnisse sammeln können. Außerdem gibt es immer ein Butterbrot, Wasser und einen Apfel“, fügt sie hinzu. „Das gemeinsame Essen ist etwas ganz Besonderes: nicht nur spielen, sondern miteinander essen und reden. So kommen Themen auf, die die Kinder beschäftigen.“
Der Spielebus vermittelt neben Spaß auch soziale Werte wie Teilen, Zuhören und einen friedlichen Umgang miteinander. „Hier treffen sich Kinder aus vielen Nationen. Es ist mir wichtig, dass sie lernen, ohne Aggressionen gut miteinander auszukommen und sich auch zu entschuldigen“, sagt Schwester Zäzilia. Das gemeinsame Spiel wird dabei zum verbindenden Element, unabhängig von Alter, Herkunft oder Sprache. „Spielen ist ein gemeinsamer Nenner, der niemanden ausschließt.“
Don Bosco Schwestern – auf junge Menschen zugehen
Das spielerische Miteinander ist ein zentraler Bestandteil der pädagogischen und pastoralen Arbeit der Don Bosco Schwestern. Ihr Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen Geborgenheit und Zugehörigkeit zu vermitteln, und dabei dorthin zu gehen, wo diese Unterstützung gebraucht wird. So suchen die Don Bosco Schwestern gezielt jene Orte auf, an denen junge Menschen mit Herausforderungen konfrontiert sind, um ihnen vor Ort Sicherheit, Gemeinschaft und Zuversicht zu bieten.
(Medienreferat)
Eine schöne Würdigung für jahrelanges Engagement und ein positives Signal nach außen, was Solidarität, Ehrenamt und Arbeit mit (jungen) Menschen alles bewirken kann.