Libanon: Ein ferner Traum vom Frieden
Einige der Schwestern sehen die Bomben aus der Ferne fallen, während andere sich bereits auf die Explosionen vorbereiten. Viele Familien haben alles verloren und suchen in den Einrichtungen der Don Bosco Schwestern Zuflucht. Schwester Lina Abou Naoum, Leiterin der Gemeinschaft in Kahale (im Bild), und Schwester Rita El Daccache, Provinzvikarin im Nahen Osten, berichten von den sich verschlimmernden Bedingungen vor Ort.
„Der Libanon erlebt eine dramatische Kombination aus politischer, wirtschaftlicher Krise und Krieg, die alles zerstört: Gebäude, Infrastruktur und vor allem das Leben der Menschen. Diese Krise bedroht die Gegenwart und Zukunft des Landes und seiner Bevölkerung“, schreibt Schwester Lina in einem Brief an den Solidaritätsverein der Don Bosco Schwestern. Nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch 2019 und der verheerenden Hafenexplosion vom 4. August 2020, die weite Teile Beiruts zerstörte, steht der Libanon nun einem weiteren schrecklichen Krieg gegenüber. „Wir können nachts kaum schlafen wegen der ständigen Raketenangriffe. Die Menschen, insbesondere die Kinder, haben große Angst.“
Schwester Rita El Daccache beschreibt die akuten Herausforderungen: „Die Menschen leiden unter Arbeitslosigkeit und steigenden Lebenshaltungskosten, während die Löhne nicht zum Überleben reichen. Unsere Schulen versuchen weiterhin, den ärmsten Familien zu helfen, aber viele Eltern können die Schulgebühren nicht mehr aufbringen. Zudem stehen die Gehälter unserer Lehrkräfte auf dem Spiel.“ Zwei der FMA-Schulen dienen mittlerweile als Notunterkünfte für etwa 200 Flüchtlinge, die ohne das Nötigste fliehen mussten. „Wir versorgen sie mit Matratzen, Decken und Kleidung, doch der bevorstehende Winter bringt zusätzliche Herausforderungen.“
Mit dem Wintereinbruch verschärft sich die Lage weiter. Es fehlt an Diesel für Generatoren, medizinischer Versorgung und Winterkleidung. „Die Kälte ist bereits spürbar, und wir befürchten, bald ohne ausreichende Mittel für Strom und Wasser dazustehen“, so Schwester Rita. „Zudem wurden wichtige Verbindungsstraßen zu einem unserer Dörfer zerstört, was die Versorgung der Flüchtlinge erschwert.“
Schwester Lina erinnert daran, dass sie während des arabisch-israelischen Krieges 1967 geboren wurde. Ihre Mutter konnte damals das Krankenhaus nicht erreichen und brachte ihre Tochter zu Hause zur Welt. „Wie viele Mütter“, fragt Schwester Lina, „müssen heute ähnliche Nöte ertragen? Wie viele Kinder sind Zeugen heftiger Bombardierungen? Wie viele kranke und alte Menschen sind gezwungen, aus ihren Häusern zu fliehen und alles zurückzulassen?“
Trotz der schwierigen Bedingungen setzen die Don Bosco Schwestern alles daran, so vielen Menschen wie möglich zu helfen – auch wenn sie dabei selbst zur Zielscheibe werden. „Jede Hilfe ist ein Zeichen der Hoffnung“, sagt Schwester Lina.
Die Schwestern appellieren an die internationale Gemeinschaft, Solidarität zu zeigen und Unterstützung zu leisten, um weiterhin den Menschen vor Ort beistehen zu können.
(Medienreferat/www.cgfmanet.org)
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