Schulstart in Kiew

Mit dem „Ersten Klingeln“ wird in der Ukraine das Schuljahr feierlich eröffnet. Für die Kinder der Johannes-Paul-Schule in Kiew ein besonderer Moment: Die Schule der Don Bosco Schwestern öffnete zum ersten Mal ihre Pforten.

Text: Karoline Golser
Foto: Don Bosco Schwestern Kiew

Im Sommer wurde noch fleißig renoviert, nun stehen Tische und Stühle bereit für den Unterricht. Nicht nur bei den Kindern und ihren Eltern ist die Freude über den ersten Schultag groß, auch die Don Bosco Schwestern sind froh, den langen Weg, der zur Schulgründung führte, erfolgreich beschritten zu haben.

Seit 2015 erlaubt das ukrainische Parlament religiösen Organisationen, Bildungseinrichtungen zu gründen. Trotzdem blieb es ein bürokratischer Hürdenlauf. Und es kostete sehr viel Geld. Abgesehen von der Genehmigung gewähren die ukrainischen Behörden keine finanzielle Unterstützung.

Doch viele Eltern fordern nachdrücklich neue Schulen, denn die öffentlichen sind schlecht ausgestattet und überfüllt. „Bis zu 40 Kinder halten sich in einer Klasse auf. Die Lehrer sind überlastet und unterbezahlt. Die Motivation, den Kindern einen guten Unterricht zu bieten, ist kaum vorhanden“, schildert Sr. Anna Zainchovska, Direktorin der Schule, die Lage.

Kindern Zukunft geben

Das Bildungsdebakel kommt nicht von ungefähr. Die Ukraine befindet sich seit Jahren in der Krise – wirtschaftlich und politisch. Seit 2014 herrscht im Osten des Landes Krieg, der sich auf das ganze Land auswirkt. Vieles ist teurer geworden. Die gesundheitliche Versorgung der Menschen ist schlecht, für Medizin muss jeder selbst aufkommen. Die Korruption blüht, jeder hält die Hand auf – auch Lehrer. Warum? Die Gehälter reichen kaum zum Leben.

 

Im August 2020 trat der Bischof von Kiew, Vitaliy Kryvitskii SDB, an die Schwestern heran und bat sie, eine katholische Schule in Kiew zu eröffnen und zu leiten. Es ist die erste Schule der Don Bosco Schwestern auf dem Gebiet der ehemaligen UdSSR. 
Jahr für Jahr soll sie nun wachsen – und offen sein für alle Kinder, unabhängig von ihrer Herkunft und Konfession. Auch Kinder mit besonderen Bedürfnissen werden aufgenommen.

Der Stein ist ins Rollen gebracht und der Start geglückt. Was allerdings noch fehlt, sind Computer und pädagogische Materialien. Auch Fußbälle, Sportgeräte, Gitarren und Gesellschaftsspiele sollen bereitstehen – damit der Unterricht auch Spaß macht.

Den Don Bosco Schwestern ist vor allem eines wichtig: In ihrer Schule soll jedes Kind geliebt, erwartet und respektiert werden.

 

Solidaritätsprojekt:

Bei den Don Bosco Schwestern ist es Tradition, jährlich ein Solidaritätsprojekt „auszurufen“. In diesem Jahr unterstützen wir die neue Schule unserer Mitschwestern in Kiew.
Die Don Bosco Schwestern werben in Briefen um Spenden oder bitten auf ihren Eigenveranstaltungen um finanzielle Unterstützung.

Weitere Informationen: soli.donboscoschwestern.net

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