Sport und Spiele auf Bioko

VIDES-Freiwillige Anika Fremder arbeitet seit September 2021 auf der Insel Bioko in Äquatorialguinea in einem Projekt der Don Bosco Schwestern für Kinder aus schwierigen familiären Verhältnissen. Die 25-Jährige unterrichtet an einer Grundschule in der Kleinstadt Riaba und betreut dort auch Internatsmädchen im Alter von sieben bis 14 Jahren. 

Interview: Karoline Golser
Foto: privat

Warum machst du einen Freiwilligendienst?

Für mich ist der Freiwilligendienst die perfekte Chance, etwas Gutes zu tun, dabei eine neue Kultur kennenzulernen und viele neue und besondere Erfahrungen zu sammeln. Ich hatte eine sehr behütete und glückliche Kindheit. Dieses Privileg weiß ich sehr zu schätzen. Weltweit gibt es viel zu viele Kinder, die unter schlimmen Bedingungen aufwachsen.

Als ich vor etwa drei Jahren in das Studienheim Maria Dominika der Don Bosco Schwestern in München gezogen bin und von dem Freiwilligendienst VIDES gehört hab, war mir sofort klar, dass ich nach meinem Bachelor unbedingt an diesem Programm teilnehmen möchte.

In welchem Schwesternprojekt bist du und was hast du dort zu tun?

Ich bin hier an einer Grundschule mit Mädcheninternat tätig. Im Internat leben aktuell 17 Mädels. Die Schule besuchen 75 Schüler und Schülerinnen. Die Einrichtung ist ganz neu, aktuell läuft hier das erste Schuljahr. Ich lebe hier gemeinsam mit zwei Schwestern und einer weiteren Freiwilligen aus Spanien.

Vormittags gebe ich Englischunterricht, den Nachmittag haben wir unter uns aufgeteilt. Wir betreuen die Mädchen beim Mittagessen, Duschen, Hausaufgaben-Machen, wo es mal mehr und mal weniger Hilfe braucht. Bis zum Abendessen steht Verschiedenes auf dem Programm. Bin ich an der Reihe, so verbringe ich die Zeit meistens mit Sport, Spielen, Spaziergängen oder Ausflügen auf den Spielplatz in der Nähe. Einmal die Woche fahre ich ins Nachbardorf und mache mit den Kids Fußballtraining. Die Schwestern häkeln oder stricken mit den Mädels.

Samstagvormittags gehen wir auf die „Finka“. Hinter der Schule haben die Schwestern Obst, Gemüse und Kräuter gepflanzt. Da gibt es von Papaya, Avocado und Tomate über Spinat, Kartoffeln und Bananen fast alles, was man so braucht. Am Sonntag steht dann das Oratorium an. Auch hierfür geht’s wieder in die Nachbardörfer, um dort gemeinsam mit den Kids vor Ort zu malen, zu basteln, zu tanzen oder – in meinem Fall – Fußball zu spielen. 

Da ich selbst gerne aktiv bin, bereiten mir die Nachmittagsaktivitäten mit Sport und Spielen am meisten Freude. Vor allem das Training im Nachbarort macht richtig Spaß. Darüber hinaus liebe ich es, die Kids immer mal wieder mit Kleinigkeiten zu überraschen. Hier eine Schatzsuche, da eine Wasserschlacht oder einfach nur selbst gemachte Limonade oder Bananeneis und die Mädels sind total aus dem Häuschen.

Du lebst mit Don Bosco Schwestern zusammen. Wie würdest du sie beschreiben?

Die Schwestern, die ich hier bis jetzt kennengelernt habe, waren in den unterschiedlichsten Ländern bei unterschiedlichsten Projekten im Einsatz. Das geht von der Arbeit mit Jugendlichen auf der Straße über die Schulleitung bis zur Betreuung im Internat. Nebenbei legen sie noch mal ein Fernstudium ein oder rufen soziale Projekte ins Leben.

Wie zum Beispiel Schwester Loreto und ein paar weitere Schwestern hier auf Bioko. Sie unterstützen junge begabte Frauen dabei, nach der Schule studieren zu können. Den meisten fehlen hier leider die finanziellen Mittel. Aktuell befinden sich drei junge Frauen mit ihrer Unterstützung in Namibia an der Universität. Es gibt weit mehr potenzielle Kandidatinnen, doch auch den Schwestern fehlt es leider aktuell an Geldern.

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