Kinderrechte an höchster Stelle

Sr. Sarah Garcia leitet seit 2019 das Menschenrechtsbüro der Don Bosco Schwestern in Genf. Die gebürtige Philippina setzt sich bei den Vereinten Nationen für die Rechte von Kindern und Jugendlichen ein. Mariam hat mit ihr über die Arbeit des Büros gesprochen.

Text: Karoline Golser
Foto: Don Bosco Schwestern/IIMA Human Rights Office

Sr. Sarah Garcia, wie viele Mitarbeiterinnen hat das Menschenrechtsbüro?
Sr. Sarah Garcia: Wir sind zwei Ordensschwestern und eine fest angestellte Mitarbeiterin sowie abwechselnd drei junge Menschen, die ein mehrmonatiges Praktikum absolvieren. Allerdings ist das Praktikumsprogramm zurzeit leider wegen der Pandemie ausgesetzt. Wir hoffen jedoch, dass es so schnell wie möglich wieder aufgenommen werden kann!

Welche Aufgaben hat das Menschenrechtsbüro?
Mit unserem Menschenrechtsbüro „Inter
nationales Institut Maria Ausiliatrice“ (IIMA) vertreten wir seit 2007 sowohl die Freiwilligenorganisation VIDES als auch die Ordensgemeinschaft selbst. Wir setzen uns bei den Vereinten Nationen für die Rechte von Kindern, Jugendlichen und Frauen ein. Dafür betreiben wir Lobby-
arbeit, informieren über die Anliegen und die Projekte der Don Bosco Schwestern und knüpfen Verbindungen zu Regierungen und anderen NGOs.

Wie sieht das konkret aus?
Dazu muss ich etwas weiter ausholen. Unser Büro hat seit 2008 einen „Sonderberaterstatus“ bei einem der Hauptorgane der UN, dem Wirtschafts- und Sozialrat. Dieser Beraterstatus wird NGOs erteilt, wenn sie in einem Tätigkeitsfeld besondere Kompetenzen aufweisen können. Unsere liegen in der Kinder- und Jugendarbeit, in der Bildung, in der Förderung von Mädchen und Frauen.

Mit dem Beraterstatus ist es uns erlaubt, das UN-Gebäude zu betreten. Wir können physisch vor Ort sein und mit Regierungs- und UN-Mitarbeitenden zusammentreffen.

Darüber hinaus können wir an verschiedenen UN-Sitzungen teilnehmen, wie zum Beispiel dem Menschenrechtsrat oder dem Ausschuss für die Rechte des Kindes. In diesen Sitzungen dürfen wir auch das Wort ergreifen und unsere Anliegen vorbringen.
Wir organisieren auch eigene Informationsveranstaltungen für UN-VertreterInnen, sogenannte „Side-Events“. Bei diesen Events machen wir Regierungen auf die Situation von Kindern und Jugendlichen in ihren Ländern aufmerksam.

Wie können Sie Staaten dazu bringen, Kinderrechte umzusetzen?
Unser Büro stellt relevante und zuverlässige Informationen darüber zur Verfügung, wie die Menschenrechte auf lokaler Ebene umgesetzt werden, einschließlich der Anzeige von Verletzungen. Wir sind mit anderen NGOs vernetzt, die vor Ort arbeiten, und machen das in enger Zusammenarbeit mit ihnen.

Darüber hinaus bieten wir Menschenrechtsverteidigern, darunter Pädagogen, Kinder und Jugendliche, die Möglichkeit, an UN-relevanten Treffen teilzunehmen und sich für ihre eigenen Rechte einzusetzen. Zum Beispiel laden wir sie zu unseren Side-Events ein. Dann können sie vor Ort über ihre Lebenssituation oder Probleme in ihrem Land berichten. Dazu liefern wir Best-Practice-Beispiele, wie Kinderrechte umgesetzt werden können.

Gibt es Erfolge?
In den letzten Jahren war unser Menschenrechtsbüro maßgeblich an einer Sensibilisierungskampagne innerhalb der Vereinten Nationen beteiligt, um sicherzustellen, dass die Rechte von Kindern und Jugendlichen ganz oben auf ihrer Prioritätenliste stehen. Wir werden dieses Thema weiterhin am Leben erhalten, denn Kinder und Jugendliche brauchen eine Stimme.

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