"Ich war immer glücklich hier"

Renate Booke ist seit 40 Jahren Erzieherin bei den Don Bosco Schwestern in Essen-Borbeck. Sie begann mit 1981 im Hort zu arbeiten. Heute ist sie in der Kita Don Bosco als Erzieherin, Gruppenleiterin und stellvertretende Leiterin der Kita tätig.

Text: Karoline Golser
Fotos: privat

1981 bewarb sich die damals 21 Jahre alte Renate Booke bei den Don Bosco Schwestern als Erzieherin für den Kindergarten. „Da war aber kein Platz frei, also kam ich in den Kinderhort“, erzählt die heute 61-Jährige. 40 Schulkinder wurden damals betreut – offiziell zumindest. „Es waren aber immer mehr da.“

25 Jahre arbeitete sie in der Nachmittagsbetreuung. Sie hat in dieser Zeit den Hort lieben gelernt. Als in Nordrhein-Westfalen die Ganztagsschulen eingeführt wurden, schloss ein Hort nach dem anderen. Auch der Hort der Don Bosco Schwestern. „Das war für mich sehr traurig“, meint Renate Booke rückblickend. Sie wechselte in den Kindergarten und blieb bis heute als Erzieherin, Gruppenleiterin und mittlerweile auch stellvertretende Leiterin der Kindertagesstätte beschäftigt.

Heute leben nur noch drei Don Bosco Schwestern in Essen-Borbeck. Sie wohnen im Nachbarhaus, kommen vorbei, grüßen die Kinder und unterhalten sich mit ihnen. Vor 40 Jahren sah das ganz anders aus. „Ich war damals eine der wenigen Laienmitarbeiterinnen. Ich glaube, da waren noch zwei Assistenzkräfte und eine weitere Erzieherin. Sonst waren alles Schwestern“, erinnert sich Booke. Damals war das keine Besonderheit – weder für sie noch für die katholischen Familien aus Essen-Borbeck. „Für einen Orden zu arbeiten, war ganz normal“, sagt sie und fügt lachend hinzu: „Die jungen Kolleginnen heute müssen ihren Freunden schon mal erklären, was überhaupt Schwestern sind.“ Jene Borbecker aber, die die Schwestern noch von früher kennen, bedauern es sehr, dass es mit der Zeit immer weniger wurden.

Ihre Mutter, so erzählt Booke schmunzelnd, war nie so recht glücklich darüber, dass sie bei den Don Bosco Schwestern angefangen hat. „Da kannst du niemals Leiterin werden“, hat sie zu ihrer Tochter gesagt. „Ich war aber immer glücklich und zufrieden hier. Ich wollte die Leitung nie übernehmen“, sagt Booke.

 

In der Kita Don Bosco werden heute 90 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren betreut. In ihrer Arbeit orientieren sich die Erzieherinnen nach wie vor an der Pädagogik Don Boscos, feiern katholische Feste und Feiertage der Don Bosco Familie. Obwohl viele Kinder eine andere oder gar keine Konfession haben. „Die Eltern wissen das und sie wollen es auch so“, sagt Booke.

Viele Familien sind schon in dritter oder vierter Generation in der Kita. So hat Renate Booke bereits die Enkelkinder einer ehemaligen Hortschülerin betreut. „Sie stand auf einmal im Gang vor mir und fragte mich: ‚Sind Sie die Renate, die früher im Hort gearbeitet hat?‘ Dann hat sie sich selbst vorgestellt, und dann war große Freude! Das war einfach schön!“

Auch wenn es bis zur Rente noch ein paar Jahre sind, so hat Renate Booke bei ihrer Chefin bereits deponiert, für ehrenamtliche Tätigkeiten zur Verfügung zu stehen. „Ein Buch vorlesen, experimentieren oder malen – wenn mal jemand gebraucht wird“, meint sie. Vorausgesetzt natürlich, dass sie dann noch fit und gesund sei.

Ihren Arbeitsplatz wollte sie in all den Jahren nicht wechseln. „Die Stimmung war durch die Schwestern schon sehr geprägt. Ein harmonischer Arbeitsplatz. Man kommt miteinander gut aus, man nimmt einander ernst, man kann, wenn irgendwas ist, mit den anderen darüber sprechen. Wir leben hier alle zufrieden unter einem Dach!“

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