Impuls am Sonntag

von Sr. Berta Bumberger zu Lk 18,9-14: Das Gleichnis vom Pharisäer und vom Zöllner

Kennen Sie Menschen, die sich so richtig gut selbst darstellen können? Dabei tun sie nur das, was heute propagiert wird:
Unternehmensberater empfehlen „Tue Gutes und rede darüber!“
Jesus sagt auch an einer Stelle, „das Licht nicht unter den Scheffel zu stellen, sondern oben auf, damit alle das Licht sehen können und den Vater im Himmel preisen.“

Jesus lädt uns mit dem Gleichnis vom Zöllner und Pharisäer ein, unsere Grundeinstellung des Glaubens zu überprüfen.
Wenn ich anfange, meine Leistungen und Verdienste aufzuzählen, dann habe ich von der Botschaft Jesu gar nichts verstanden. Jesus bekommt immer wieder Probleme mit den Pharisäern und ihrem religiösen Leistungsdenken.

Der Mensch kann sich die Zuneigung Gottes nicht verdienen, sondern Gott zeigt dem Menschen seine Nähe und Zuwendung aus seiner unendlichen Liebe heraus. Dort wo der Mensch dies begriffen hat, da wächst auch die Bereitschaft, sein Leben nach dieser frohen Botschaft auszurichten. Das wird uns Menschen nicht immer gelingen, aber wir dürfen es immer wieder neu versuchen.
Wenn wir auf uns schauen, solange wir Erfolg haben und alles gut gelingt, geht es uns gut; läuft es nicht so gut, werden wir müde und kraftlos. Wenn wir aber auf Gott schauen und ihm vertrauen, ist er eine ständig sprudelnde Kraftquelle. Gott kommt es auf die Herzenshaltung an, so wie ich’s wirklich meine.

Der Pharisäer vergisst ganz, dass er es allein Gott zu verdanken hat, dass es ihm wirklich so gut geht.
Der Zöllner hingegen steht eben nicht selbstgerecht und überheblich vor Gott, sondern er weiß sich vor Gott schuldig, schwach und fehlerhaft. Er vergleicht sich auch nicht mit anderen, die noch schlimmer sind als er. Er hofft alleine auf die Liebe Gottes. Genau diese Liebe war es dann auch, die den Zöllner annahm.
Echter Dank ehrt den Geber und nicht sich selbst.

(Sr. Berta Bumberger, Vöcklabruck)

Impuls zu Lk 18,9-14

Das Gleichnis vom Pharisäer und vom Zöllner
In jener Zeit erzählte Jesus einigen, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten, dieses Gleichnis: Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner.
Der Pharisäer stellte sich hin und sprach bei sich dieses Gebet: Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort. Ich faste zweimal in der Woche
und gebe den zehnten Teil meines ganzen Einkommens. 
Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wollte nicht einmal seine Augen zum Himmel erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig! 
Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt nach Hause zurück, der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

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